Zürich, 14. Juli 2016. Das Stellenangebot im Espace Mittelland nimmt im zweiten Quartal 2016 im schweizweiten Vergleich überdurchschnittlich stark ab. Im Vorjahresvergleich zeigt sich im Espace Mittelland ebenfalls ein deutlicher Rückgang, obwohl der gesamtschweizerische Stellenmarkt in dieser Zeitperiode gewachsen ist. Zwischen den Berufssektoren gibt es allerdings grosse Unterschiede. Dies zeigt der Adecco Swiss Job Market Index, eine wissenschaftlich fundierte Erhebung der Universität Zürich.
Das Stellenangebot der Region Espace Mittelland verzeichnet mit einem Minus von 14 Prozent im gesamtschweizerischen Vergleich einen überdurchschnittlichen Rückgang. Im Vergleich zum Vorjahr nimmt die Personalnachfrage um 8 Prozent ab, was dem schweizweiten positiven Trend ebenfalls widerspricht. Dazu die Arbeitsmarktexpertin Marianne Müller vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz der Universität Zürich: «Die Personalnachfrage im Espace Mittelland ist im ersten Quartal 2016 überdurchschnittlich stark gewachsen. Im aktuellen Quartal kühlt sie sich nun wieder ab. Auch der Jahresvergleich fällt negativ aus. Der Stellenmarkt hat vom Frühjahresaufschwung nicht nachhaltig profitieren können.»
Rückläufiger Stellenmarkt im Quartalsvergleich
Im Vergleich mit dem Vorquartal nimmt der Stellenmarkt im Espace Mittelland deutlich ab. Geprägt wird dieser durch den starken Rückgang in den Berufen der Industrie und des Baus (-22%). Betroffen sind insbesondere die Berufe der Elektrotechnik und das Ausbaugewerbe. Mit einem Minus von 8 Prozent ist auch das Stellenangebot in den Berufen der Unternehmensdienstleistungen rückläufig. Die Abnahme zeigt sich vor allem in der Nachfrage im Bereich Handel und Verkauf, im Treuhandbereich sowie im Bank- und Versicherungsgewerbe. Leicht zugenommen hat dagegen die Personalnachfrage im Bereich Technik und Informatik sowie in den persönlichen und sozialen Dienstleistungen (+2% bzw. +3%). Im Bereich Technik und Informatik ist die Zahl der Vakanzen in den technischen Berufen rückläufig und nimmt dagegen in der Informatik zu. Innerhalb der Berufe der persönlichen und sozialen Dienstleistungen verzeichnen vor allem die therapeutischen Gesundheitsberufe ein deutliches Plus. Bedeutend weniger Personal wird hingegen im Bereich Fürsorge und Erziehung gesucht.
Abnahme auch im Vergleich zum Vorjahr
Auch im Vorjahresvergleich ist der Personalbedarf im Espace Mittelland in der Industrie und im Bau stark rückläufig (-28%), was dem schweizweiten Trend entspricht. Vor allem im Bau und Ausbaugewerbe wird aktuell nur sehr verhalten nach neuem Personal gesucht. Fast unverändert ist die Zahl der ausgeschriebenen Stellen dagegen in den persönlichen und sozialen Dienstleistungen (-1%). Etwas stärker als im Vorjahr ist die Nachfrage im Bereich Technik und Informatik (+3%). Wie auch im Quartalsvergleich nimmt dabei die Zahl der Vakanzen im technischen Bereich ab und in der Informatik zu. Einen leichten Zuwachs verzeichnen im Jahresvergleich trotz des aktuellen Minus die Unternehmensdienstleistungen (+5%), wobei vor allem mehr kaufmännische Fachkräfte gesucht werden.