Zürich, 13. Oktober 2016. Der Stellenmarkt in der Genferseeregion schrumpft im dritten Quartal 2016 leicht, während das schweizweite Stellenangebot unverändert auf dem Niveau des Vorquartals bleibt. Im Vergleich mit dem Vorjahr nimmt das Stellenangebot der Genferseeregion jedoch dem gesamtschweizerischen Trend entsprechend stark zu. Für das aktuelle Minus ist vor allem die nachlassende Nachfrage in den Dienstleistungsberufen verantwortlich.
Das Stellenangebot nimmt in der Genferseeregion im Vergleich mit dem Vorquartal um 4 Prozent ab und verliert damit im Gegensatz zum gesamtschweizerischen Durchschnitt leicht. Im Vergleich mit dem Vorjahr kann die Region jedoch ein starkes Plus von 12 Prozent verzeichnen. Dazu die Arbeitsmarktexpertin Marianne Müller vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz der Universität Zürich: «Im Vergleich mit dem Vorquartal bekunden insbesondere die Dienstleistungsberufe Mühe – eine Branche, die für die Genferseeregion einen hohen Stellenwert hat. Die positive Jahresbilanz lässt aber darauf schliessen, dass die Betriebe in der Region insgesamt optimistisch in die Zukunft blicken und im Gegensatz zum Herbst 2015 wieder vermehrt neues Personal einstellen.»
Leicht negative Entwicklung im Vergleich mit dem Vorquartal
Im Vergleich mit dem Vorquartal zeigen sich zwischen den Berufsbereichen grosse Unterschiede. Stark gewachsen ist die Nachfrage in den Berufen der Technik und der Informatik (12%). Dabei ist vor allem die Zahl der Vakanzen im Informatikbereich gestiegen, während technische Fachkräfte etwas weniger gefragt waren. Auch in Industrie und Bau wurden leicht mehr Stellen ausgeschrieben (4%). Hier haben vor allem die Berufe des Ausbaugewerbes profitiert. Deutlich abgenommen hat die Personalnachfrage jedoch in den Unternehmensdienstleistungen (-10%), wofür vor allem die Verkaufsberufe verantwortlich sind. Ausserdem werden im Quartalsvergleich weniger Managementpositionen ausgeschrieben. Auch das Stellenangebot in den persönlichen und sozialen Dienstleistungen nimmt ab (-9%). In diesem Bereich schrumpft die Zahl der ausgeschriebenen Stellen saisonal bedingt in den pädagogischen Berufen.
Im Vorjahresvergleich starke Zunahme
Im Vorjahresvergleich wächst der Stellenmarkt in der Genferseeregion deutlich – was der gesamtschweizerischen Entwicklung entspricht. Alle Berufsbereiche konnten vom Aufschwung profitieren. Das grösste Plus verzeichnen im Jahresvergleich trotz des aktuellen Rückgangs die persönlichen und sozialen Dienstleistungen (15%). Dabei profitieren vor allem das Gastgewerbe und die therapeutischen Berufe. Auch die Nachfrage in den Unternehmensdienstleistungen ist stark gewachsen (13%), wobei sie insbesondere in den kaufmännischen Berufen zugenommen hat. Ebenfalls zulegen konnten die Berufe der Technik und Informatik (11%). Auch die Nachfrage in der Industrie und dem Bau nimmt im Jahresvergleich zu, mit einer Zunahme von 5 Prozent jedoch etwas weniger stark als die anderen Berufsbereiche. Verantwortlich für diesen Anstieg sind vor allem die Industrieberufe.