Zürich, 14. Juli 2016. Im Sommer 2016 schrumpft der Stellenmarkt der Nordwestschweiz im Vergleich mit dem Vorquartal leicht, obwohl der Schweizer Arbeitsmarkt keinen Abschwung erlebt. Im Vergleich mit dem Vorjahr werden in der Nordwestschweiz etwas mehr Stellen ausgeschrieben, was dem gesamtschweizerischen Trend entspricht. Zwischen den einzelnen Berufsbereichen gibt es grosse Unterschiede. Dies zeigt der Adecco Swiss Job Market Index, eine wissenschaftlich fundierte Erhebung der Universität Zürich.
Das Stellenangebot in der Nordwestschweiz nimmt im Vergleich mit dem Vorquartal mit einem Minus von 3 Prozent leicht ab, während das gesamtschweizerische Stellenangebot unverändert bleibt. Im Vorjahresvergleich nimmt die Personalnachfrage in der Nordwestschweiz hingegen minimal zu (+2%) – der Aufschwung ist damit etwas schwächer als auf dem schweizweiten Stellenmarkt. Dazu die Arbeitsmarktexpertin Marianne Müller vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz der Universität Zürich: «In der Nordwestschweiz wird im Zeitvergleich etwas verhaltener nach neuem Personal gesucht als in anderen Regionen der Schweiz. Der Frühjahresaufschwung hat nicht bis in das Sommerquartal angehalten. Wie im Rest der Schweiz ist vor allem die Personalnachfrage im Bau tief. Aber auch Industrieunternehmen blicken noch skeptisch in die Zukunft und stellen zurückhaltend neues Personal ein.»
Leichter Rückgang im Quartalsvergleich aufgrund Industrie und Bau
Das Stellenangebot in der Nordwestschweiz nimmt in allen Berufssektoren leicht zu – einzig der Bereich Industrie und Bau verzeichnet ein Minus (-6%). Dies führt zu einer Abnahme des Stellenangebots von insgesamt Minus 3 Prozent. Der bereits im letzten Quartal beobachtete Negativtrend im Bereich Industrie und Bau setzt sich in diesem Quartal fort. Ausgerechnet in der Industrie, einem für die Region besonders wichtigen Berufsbereich, ist die Personalnachfrage rückläufig. Dagegen steigt die Zahl der ausgeschriebenen Stellen wie bereits im Vorquartal in den Berufen der Technik und Informatik (+8%), wobei vor allem im Ingenieurwesen mehr Fachkräfte gesucht werden. Nur leicht positiv entwickelt haben sich die Berufe der persönlichen und sozialen Dienstleistungen (+2%). Namentlich der gesteigerte Bedarf an Fachkräften im Bereich Fürsorge und Erziehung fällt dabei positiv ins Gewicht. Mit einem minimalen Plus von 1% weist der Personalbedarf in den Unternehmensdienstleistungen kaum eine Veränderung aus – denn während die Nachfrage nach Personal im Bereich Handel und Verkauf deutlich grösser ist als im Vorquartal, werden deutlich weniger kaufmännische Fachkräfte gesucht.
Leichte Zunahme im Jahresvergleich
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Personalbedarf – wie auch im Quartalsvergleich – nur in den Berufen der Industrie und des Baus rückläufig (-23%). Der Rückgang in diesem Bereich ist sehr ausgeprägt – eine Entwicklung, die sich auch in anderen Regionen beobachten lässt. Zugenommen hat die Nachfrage hingegen in den Berufen der Unternehmensdienstleistungen (+10%). Handel und Verkauf sowie das Bank- und Versicherungswesen waren dabei mehrheitlich für diesen Aufschwung verantwortlich. Ebenfalls positiv entwickelt sich das Stellenangebot in den Berufen der persönlichen und sozialen Dienstleistungen (+9%), wobei insbesondere mehr Personal im Bereich Fürsorge und Erziehung gesucht wird. Nur leicht zugenommen hat das Stellenangebot in den Berufen der Technik und der Informatik (+2%).